Zündfunke aus dem Murgtal für den Landkreis
Vor 15 Jahren, am 14. Mai 2004, wurde in Forbach das Projekt "Helfer vor Ort" gegründet. Der dort entstandene Zündfunke verbreitete sich mittlerweile über den ganzen Landkreis. Ein weiterer Lehrgang zur Grundqualifikation fand in Forbach statt.
Was damals als Idee des DRK-Ortsvereins Forbach entstand, ist heute zu einer festen ehrenamtlichen Hilfsgröße mit vielen Einsatzgruppen geworden, berichtet der DRK-Kreisausbildungsleiter, Notfallsanitäter und Forbacher DRK-Ortsvereinsvorsitzende Frank Mayer. Nicht nur im Landkreis Rastatt, sondern in ganz Baden-Württemberg sind die ehrenamtlichen Helfer unentgeltlich im Einsatz. Finanziert und unterstützt werden die Hilfskräfte meist ausschließlich über Spenden.
Im Februar 2018 hat das Innenministeriums über die Mitwirkung von "Helfer-vor-Ort"-Systemen als Ergänzung zur Notfallrettung die fachlichen und sachlichen Voraussetzungen verabschiedet. Es gelte, diesen Anforderungen gerecht zu werden und die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Gruppen den gegebenen Anforderungen gemäß auszubilden und auf die Einsatzlagen vorzubereiten. Für ihren Einsatz brauchen sie eine Grundqualifikation von mindestens 57 Unterrichtsstunden. Dies entspricht einer Erste-Hilfe-Ausbildung und einer Ausbildung zum Sanitätshelfer mit 48 Unterrichtseinheiten, um qualifiziert helfen zu können, so das DRK.
Die "Helfer vor Ort" ergänzen den Rettungsdienst in Fällen, in denen dies notfallmedizinisch relevant erscheint. Ziel und Zweck ihres Einsatzes ist die Verkürzung der Zeit bei Patienten in akut lebensbedrohlichen Situationen, bis Rettungskräfte und Notarzt bei diesen eintreffen. Diese Erstmaßnahmen tragen nicht nur zu einer besseren Überlebenschance bei lebensbedrohlichen Notfallsituationen bei, sondern verringern unter Umständen auch die klinische Behandlungsdauer, wenn Folgeschäden durch rechtzeitige qualifizierte Hilfe vermieden werden können.
Elf Einsatzkräfte der "Helfer-vor-Ort"-Gruppen aus Muggensturm, Freiolsheim, Gaggenau, Ottenau, Reichental und Forbach absolvierten einen vier Wochen dauernden Lehrgang mit zusätzlichen E-Learning-Einheiten beim Ortsverein Forbach und qualifizierten sich dadurch zum Sanitätshelfer. Lebensbedrohliche Störungen von Bewusstsein, Atmung und Kreislauf standen genauso auf dem Ausbildungsprogramm wie Rettungsmaßnahmen und Versorgung von Verletzungen.
Zusätzliche Sicherheit
Dass die neuen Einsatzkräfte das erlernte Wissen zielgerichtet umsetzen können, haben sie in einer schriftlichen und praktischen Prüfung gezeigt. Ausgebildet wurden die Sanitätshelfer von Frank Mayer und Sebastian Schoch aus Forbach. Mit dieser ehrenamtlichen Leistung bieten die "Helfer vor Ort" ein hohes Maß an zusätzlicher Sicherheit im Landkreis Rastatt. Alarmiert werden die ehrenamtlichen Einsatzkräfte von der Leitstelle Mittelbaden immer bei der Meldung "Akute Bedrohung von Menschenleben", so das DRK.