Im Kühlschrank warten wichtige Infos
Notfalldose ein neues Angebot beim DRK-Ortsverein Forbach
Medizinische Notfälle sind Ausnahmesituationen, das weiß Frank Mayer aus seiner 35-jährigen Erfahrung als Rettungssanitäter. Informationen über die Patienten sind dann äußerst hilfreich, wenn sie denn vorliegen. Aber meistens sind die Betroffenen derart aufgeregt, dass sie darüber keine Auskunft mehr geben können - oder sie sind nicht ansprechbar. Abhilfe kann da eine neue Idee schaffen: die Notfalldose.
"Oft suchen wir bei Notfalleinsätzen nach Dokumenten, Dauermedikationen oder dergleichen", berichtet der Vorsitzende des Forbacher DRK-Ortsvereins. "Ein kleiner Behälter, immer im Kühlschrank aufbewahrt, ist hier die Lösung", sagt Mayer. Darin steckt ein Datenblatt für die wichtigsten Informationen, Telefonnummern, Medikamente und Vorerkrankungen. Dieses füllen DRK-Angehörige zusammen mit den Betroffenen aus.
Doch woher wissen die Helfer, wo denn die Dose mit den wichtigen Informationen aufbewahrt ist? Die Lösung ist ganz einfach - im Kühlschrank nämlich. "Der ist in jeder Küche ganz einfach zu finden", weiß Mayer.
Und es gibt klare Informationen für die Nothelfer, wo denn die Dose zu finden ist: Ein Aufkleber auf dem Kühlschrank und auf der Innenseite der Haus- oder Wohnungstür weißt darauf hin. "Es sind kleine Hilfen, die manchmal aber wegweisend für die Weiterversorgung sein können. Wir versuchen, durch eine Anamneseerhebung die Dauermedikation sowie Allergien abzuklären und dies schriftlich der Klinik weiterzugeben", erläutert Frank Mayer den Hintergrund für die Einführung der Notfalldose. Die Rotkreuzler starten in Absprache mit der Rettungsdienstleitung zunächst in Forbach mit ihrem Angebot. "Wer weiß, schon oft schwappte eine zündende Idee auf andere Orte über", blickt Mayer voraus. Ziel ist, eine Flächendeckung zu erreichen und Erfahrungen in Forbach und den Ortsteilen zu sammeln.
Doch nicht nur die Dose an sich ergibt Sicherheiten, sondern bereits im Vorfeld kann dies erfolgen. "Vor allem die Hilfe und Beratung zum Verhalten bei Notfällen hilft vielen älteren und manchmal auch alleine lebenden Menschen", erläutert Mayer. Nach der Einführung der "Helfer vor Ort" und der Bereitstellung von Defibrillatoren in Forbach sei das Angebot ein neuer Baustein in der Lebensrettung und Versorgung.
- Was ist denn eine Notfalldose?
Es handelt sich um ein neues Hilfesystem der "Helfer" vor Ort" des DRK in der Gemeinde Forbach. Sie ist etwa zehn Zentimeter hoch - und kann Leben retten. - Warum soll sie eingeführt werden?
Bei einem medizinischen Notfall zählt oft jede Sekunde. Damit der alarmierte Rettungsdienst und die "Helfer vor Ort"-Einsatzkräfte nach den lebensrettenden Maßnahmen schnell die richtige Therapie einleiten können, benötigen sie rasch einige wichtige Informationen. - Können diese nicht vom Betroffenen kommen?
Eine Notfallsituation bedeutet auch immer Stress. Der Patient ist möglicherweise nicht ansprechbar oder die Angehörigen können die Fragen zu Medikamenteneinnahme, Allergien oder dergleichen oft nicht sofort beantworten. - Wie kann die Notfalldose im Ernstfall helfen?
Sie bietet medizinische Infos auf einen Blick in einem etwa zehn Zentimeter großen Behälter. Am besten sollten diese Informationen zusammen mit dem Hausarzt aufgeschrieben werden, und sie sollen immer aktuell sein. - Wo ist sie zu finden?
Im Kühlschrank, Aufkleber darauf und an der Innenseite der Haus- oder Wohnungstür signalisieren den Helfern, dass eine Notfalldose vorhanden ist. - Wie bekommen Interessierte die Dose?
Sie ist gegen eine kleine Spende beim DRK-Ortsverein Forbach zu haben. Ein ehrenamtlicher Helfer bringt sie vorbei. Auf Wunsch helfen die Rotkreuzler beim Ausfüllen des Notfall-Infoblatts und beraten zum richtigen Verhalten bei Notfällen. Infos beim DRK-Ortsverein Forbach unter 07228 1639 oder im Internet auf http://drk-forbach.de.
Verfasser: Markus Mack / Badisches Tagblatt